Freitag, 31. August 2007

Gehirn und Sprache: Leise

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[bearbeiten] Bewusstsein ist leises Sprechen mit sich selbst

Wenn man selber über das eigene Bewusstsein nachdenkt, dann merkt man, dass ein wesentlicher Teil des Bewusstseins ein leises, unhörbares Sprechen mit sich selbst ist. So hat sich vielleicht unser Bewusstsein entwickelt.

Der Mensch hat vorwiegend ein Sprechbewusstsein: Warum ist das so? Beim Sprechen wird ein Informationskreis geschlossen: Alles, was der Mensch zu anderen Menschen sagt, hört er ja sofort wieder mit den eigenen Ohren, d. h. er hört sich ständig selbst und bekommt über die Ohren eine Rückmeldung darüber. Er produziert akustische Information, die sofort wieder ins Gehirn zurückläuft.

Gehirn ------motorisches Sprachzentrum ----- Kehlkopf ----> Schallwellen der Sprache ------> Andere Person
A | |
| | Silent pathway |
| V V
sensorisches Sprachzentrum -----------------------------eigenes-Gehör <----------------- Andere Person

Erstaunlich ist es zum Beispiel, dass Kinder beim Lesen lernen, wenn sie ein Buch lesen, zunächst noch eine ganze Weile sich selbst laut vorlesen und dann erst auf unhörbares Lesen umschalten. Wie häufig ertappt man sich selbst auch dabei, dass man eigene Gedanken, wenn man allein ist, eben doch laut ausspricht.

Dieser Informationskreis ist bei den anderen Sinnen bei weitem nicht so direkt geschlossen. So produzieren wir nicht ständig Bilder für andere Menschen, die wir auch sofort selbst wieder sehen. Wir produzieren nicht ständig Gerüche, die wir auch sofort selbst wieder riechen. Wir produzieren nicht ständig Geschmacksreize für andere, die wir selbst auch sofort wieder schmecken.

Wenn kein anderer Mensch in unserer Nähe ist, dann kann es passieren, dass wir uns trotzdem mit jemandem laut unterhalten. Wir erproben dann verschiedene Kommunikationsvarianten. Was wäre passiert, wenn ich etwas anderes gesagt hätte, als das, was ich wirklich gesagt habe? Was würde passieren, wenn ich in einer wiederkehrenden Situation so etwas sagen würde?

Ist ein anderer Mensch anwesend, kann diese Erprobung von Kommunikationsverhaltensweisen ebenfalls erfolgen. Man will etwas sagen. Kurz bevor man etwas sagt, zieht man aber die Bremse und sagt es doch nicht. Der Befehl an die Ausgabemuskulatur ist noch nicht frei gegeben, obwohl der Satz schon formuliert war. Man hört den Satz vielleicht auch schon leise vor sich hingesprochen, aber der Kommunikationspartner hört ihn noch nicht. Erst wenn der Gedanke mehrfach herumgedreht wurde, richtig formuliert ist oder die Situation passend ist, gibt man die Bahn frei an den Kehlkopf, und dann kommt er wirklich aus dem Mund. Bei den meisten Menschen wird allerdings nicht allzu lange oder gar nicht abgewogen, was sie sagen. Oft kommt es dem Sprecher selbst erst zum Bewusstsein, was er gesagt hat, wenn er sich selbst laut hat reden hören. Es muss also in unserem Kopf eine unbewusste Vorformulierungsinstanz geben.

Der Gehirnforscher Ernst Pöppel meint: Als bewusst sollen nur jene psychischen Ereignisse angesehen werden, die kommuniziert werden können. Bewusstsein steht also immer in einem sozialen Rahmen. Ohne andere gibt es kein Bewusstsein. ( E.Pöppel: Gehirn und Bewusstsein VCH Verlag Weinheim S.2 )

Erstaunlich ist hier auch die Tatsache, dass das Bewusstsein sprachenabhängig ist. Ist man zum Beispiel ein Jahr lang in einem anderen Land und hat wenig Kontakt mit der eigenen Muttersprache, so schaltet man fast komplett auf die neue Sprache um. Man denkt in der neuen Sprache, ja man träumt sogar in ihr.

Bilder und Melodien und vieles andere mehr können auch Teil unseres Bewusstseins sein. Hier zeigen sich auch wichtige Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen. Leute, die viel sprechen, lesen und schreiben, haben vielleicht ein blasses Bilderbewusstsein und ein reiches Sprachbewusstsein. Versucht man sich bestimmte Bilder oder Landschaften vorzustellen, dann bleiben diese im Vergleich zur Realität ziemlich farblos, dunkel und begrenzt auf subjektiv als wichtig Empfundenes, vor allem dann, wenn man die Augen schließt. Das Sprechbewusstsein ist aber davon unabhängig, ob wir die Augen offen oder zu haben, ob wir unseren Mund benutzen oder nicht und ob wir unsere Ohren zuhalten oder nicht. Hier liegt ein wichtiger Unterschied zwischen dem akustischen und dem optischen Bewusstsein. Vielleicht sehen das optisch veranlagte Menschen aber ganz anders.

Etwas eingeschränkt, aber doch vergleichbar mit der Sprache, sind die Bewegungen der Hände. Sie machen ständig etwas, stehen zum Teil auch im Dienste der Kommunikation und wir sehen auch selbst sofort wieder, was wir machen.

Wir sollten also von unseren Fingern ein sehr plastisches Bewusstsein haben, da wir sie ständig sehen und ihre Tastinformationen bekommen, sie gleichzeitig auch jederzeit bewegen können. Allerdings dienen die Finger erst in zweiter Linie zur Kommunikation mit anderen Menschen. Wohingegen die Sprache und das Gehör außerordentlich wichtig für die Kommunikation mit anderen sind.

[bearbeiten] Seh- und Riechbewusstsein als denkbare Alternative zum Sprechbewusstsein

Wenn man sich vorstellt, wie ein kurzgeschlossenes Bewusstsein des optischen Bereiches aussehen könnte, dann merkt man, dass beim Menschen eine Lücke klafft. Er hat kein bilderzeugendes Organ für seine Gedanken, das auch andere Personen sehen können, das er aber auch selber sehen kann. Eine rudimentäre Form dieses optischen Zeigeinstrumentes stellen unsere Hände dar. Sie haben eine optische Kommunikationsfunktion und wir sehen sie auch immer selbst in Aktion.

Hypothetisches kurzgeschlossenes optisches Bewusstsein

Gehirn ------(optisches Kommunikationszentrum)-----(Monitor) ----> Lichtwellen ----> Andere Person
A fehlt fehlt fehlt
| # dark pathway #
| V V
Sehzentrum-------------------------------------------------eigene-Augen <----------------- Andere Person

Abbildung: 2 kommunikative Tintenfische. Ihr Bildschirm kann von beiden Seiten gesehen werden:

  1. Vom Bilderzeuger selbst
  2. Vom Kommunikationspartner.

Dieses Bild zeigt die fiktive Möglichkeit eines optischen Kommunikationskanales. In Abwesenheit eines Kommunikationspartners kann der fiktive Tintenfisch dann auch in der Dunkelheit mit sich selbst "bildern", ohne das Zeigeinstrument überhaupt anzuschalten.


Wenn man sich vorstellen will, wie ein kurzgeschlossenes Bewusstsein des Geruches aussehen könnte, dann merkt man, dass auch hier beim Menschen eine Lücke klafft. Er hat kein dufterzeugendes Organ (z. B. eine Duftdrüse ) mit schnell wechselnden Düften, die andere Personen riechen können, die er aber auch selber riechen kann.

Hypothetisches kurzgeschlossenes Geruchsbewusstsein

Gehirn ------(Geruchs Outputzentrum)-----(Drüse) ----> Duftwelle--------> Andere Person
A fehlt fehlt fehlt
| # nosmell pathway #
| V V
Riechzentrum-----------------------------------------eigene-Nase <------- Andere Person

Unser Gehör und unser Kehlkopf mit der Sprache als Medium sind als In- und Outputkanäle des Bewusstseins mit einer höheren kommunikativen Potenz zu beurteilen, als die eher objektiven Sinneskanäle Sehen und Riechen, denen ein echter, differenzierter Outputkanal fehlt und die deswegen zur sozialen Kommunikation zumindest beim Menschen nicht so sehr genutzt werden können wie die Sprache.

Obwohl gehörlos geborene Menschen mit ihrer Gestensprache auch im optischen Kanal differenzierte Kommunikation betreiben können, sind die Vorteile des akustischen Kanals groß, weil er ohne Sichtkontakt auskommt. Töne hören wir auch im Dunkeln, um die Ecke, von hinten, im Wald, im Versteck, mit Buschtrommeln sogar über mehrere Kilometer weit.

Dagegen gelang die Speicherung von akustischer Information erst vor circa hundert Jahren mit Edisons Phonographen, während die Aufzeichnung in optischen Schriftzeichen viel einfacher und schon seit Jahrtausenden möglich ist.

[bearbeiten] 5 Basisaussagen über das Bewusstsein

Das menschliche Bewusstsein ist weit davon entfernt, auch nur einigermaßen durchschaut und verstanden zu sein. Dennoch kann man ein paar sichere Aussagen über das Bewusstsein treffen, die es ganz klar als Funktion unseres Gehirnes definieren:

  1. Unser Bewusstsein erlischt jeden Tag im Schlaf und schaltet wieder an, wenn wir aufwachen.
  2. Unser Bewusstsein lässt sich sehr leicht durch Medikamente innerhalb von Minuten abschalten. Dies funktioniert beispielsweise ohne Probleme beim wachen, gesunden Menschen mit dem Stoff Midazolam ( = Dormicum). Gibt man diesen Stoff in ausreichender Dosis - natürlich nur, wenn dies medizinisch notwendig ist - dann wird das Bewusstsein innerhalb kürzester Zeit ausgeschaltet. Auch der umgekehrte Weg funktioniert problemlos. Die Wirkung des Schlafmittels kann innerhalb von wenigen Minuten durch ein Gegenmittel wie z.B. Flumazenil ( = Anexate) wieder aufgehoben werden. Das Bewusstsein ist dann wieder angeschaltet.
  3. Unser Bewusstsein ist sicher noch nicht in der befruchteten menschlichen Eizelle vorhanden. Es ist aber in einem gesunden, wachen erwachsenen Menschen zu finden. Irgendwo dazwischen muss es sich gebildet haben.
  4. Das Bewusstsein ist sicher noch nicht in den Anfängen des Lebens, in den Einzellern, vorhanden. Es ist aber bei höheren Lebewesen wie den Menschen zu finden. Es muss sich also irgendwo dazwischen im Laufe der Evolution entwickelt haben. Das unbewusste Denken ist älter als das bewusste Denken.
  5. Das Bewusstsein erlischt mit dem Tod des menschlichen Gehirns.

Diese 5 Basisaussagen lassen nach naturwissenschaftlicher Meinung erkennen, dass das Bewusstsein eine Funktion des Gehirnes ist.

Es gibt einige einfache Kennzeichen des wachen Bewusstseins beim gesunden Menschen:

  • Bewusstseinsklarheit ( klare geistige Verfassung):
  • der Mensch ist ansprechbar
  • zeitlich orientiert
  • räumlich orientiert
  • zur eigenen Person orientiert
  • er reagiert normal
  • er zeigt eine normale Merkfähigkeit
  • er zeigt ein normales Handlungsvermögen
  • er zeigt eine normale Denkfähigkeit
  • er zeigt eine normale Vorstellungskraft
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Wie man eine Sprache lernt

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Inhaltsverzeichnis

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[bearbeiten] Zusammenfassung des Projekts

  • Zielgruppe: Leute, die sich für Sprachen interessieren oder eine Sprache lernen müssen
  • Lernziele: Das Buch dient zur Sammlung von Tipps zum Sprachenlernen
  • Buchpatenschaft / Ansprechperson: Niemand
  • Sind Co-Autoren gegenwärtig erwünscht? Auf jeden Fall. Dieses Buch lebt von breiter Mitwirkung.
  • Richtlinien für Co-Autoren: Hier ist Vielfalt gefragt, so dass jeder die passenden Tipps für seine persönliche Lernart findet.
  • Projektumfang und Abgrenzung zu anderen Wikibooks: Das Buch ist ein „Open End“-Buch mit starker Betonung des Wiki-Prinzips. Von Zeit zu Zeit wäre es sinnvoll, die gesammelten Tipps in eine geschlossene Form zu bringen.
  • Aufbau des Buches: frei

[bearbeiten] Grundsätzliches

Zuallererst, entwickle ein tiefes Verlangen die Sprache zu meistern. Vielleicht mag das völlig selbstverständlich erscheinen, aber Leidenschaft erzielt die besten Resultate. Wenn du dieses Verlangen nicht besitzt, wirst du früher oder später mit dem Lernen wieder aufhören. Tritt einer Gruppe bei, die das Sprechen in der Sprache üben, oder beschäftige dich mit kulturellen Dingen, die dich motivieren.

[bearbeiten] Anfangen

Eine Sprache zu lernen ist glücklicherweise um einiges leichter, als es zuerst den Anschein hat. Der erste Schritt ist, das Lernen der Sprache als eine spannende Herausforderung anzusehen. Freue dich darauf, etwas Neues zu erlernen und es wird um einiges leichter gelingen!

Heutzutage ist es viel leichter eine Sprache zu lernen, als die meisten Leute denken. Mit dem Einsatz von Audiokassetten und –CDs kann es sogar "sehr" leicht sein. Du denkst, du kannst aufgrund von Zeitmangel keine neue Sprache erlernen? Dann irrst du dich! Jeden Tag verschwenden wir Zeit. Egal ob wir darauf warten, dass der Aufzug kommt, der Autotank befüllt oder ein Programm heruntergeladen wird – immer verlieren wir einige Minuten. Schätzungsweise verschwendet der Durchschnittsbürger ganze 45 Minuten am Tag!

Sogar wenn wir von 8 Stunden Arbeit täglich, 8 Stunden Schlaf und einer Fahrtdauer zur Arbeit von ein bis zwei Stunden ausgehen, bleiben dennoch etwa 70 Stunden Freizeit pro Woche übrig. Glaub mir, du hast alle Zeit der Welt eine Sprache zu lernen. Während der Minuten, die du mit Warten verbringst, leg eine Audiokassette ein oder sieh dir ein paar Vokabeln an. Das wird einen großen Unterschied machen, was deinen Lernfortschritt betrifft! Also leg los! Kauf dir einige Lehrbücher und Audiokassetten!

[bearbeiten] Vokabeln

  • Denke in ganzen Sätzen mit Gefühl. Also merke dir nicht einfach nur Wörter, sondern ganze Sätze mit dem hervorgerufenen Gefühl. Zum Beispiel (Spanisch), um dir das Wort „Brot“ – „Pan“ zu merken, verwende den Satz „Ich esse Brot mit Butter“ – „(Yo) como pan con mantequilla“ (Versuche dir vorzustellen, wie du das Brot isst)
  • Versuche dir gleichermaßen das Wort grafisch vorzustellen. Kannst du das Brot vor deinem inneren Auge sehen? Wenn ja, dann ist das ein Zeichen dafür, dass du das Wort gelernt hast und jederzeit wieder abrufen kannst.
  • Wiederhole den ganzen Satz bis du in der Lage bist ihn ohne Zögern aufzusagen, wie einen Reflex, einen Karate-Schlag. Sprache ist Reflex.
  • Ersetze Wörter aus deiner Muttersprache durch Wörter der Sprache die du neu lernst. Das verursacht natürlich weniger Probleme, wenn du deine Gesprächspartner von diesem Vorhaben in Kenntnis gesetzt hast. Zum Beispiel (Französisch): Um einen Käsesandwich zu machen, lege fromage zwischen deux Stücke pain.
  • Mach es dir zur Gewohnheit das Wörterbuch durchzublättern und Wörter herauszuschreiben, die Bestandteil der täglich gesprochenen Sprache sind.
  • Wenn du dir Eselsbrücken baust, werden dir humorvolle Phrasen helfen die neuen Wörter zu lernen.
  • Schreibe neu gelernte Wörter in zwei Spalten auf – eine für deine Muttersprache und eine für die neue Sprache. Gehe sie jeden Tag durch und schreibe alle Wörter, die du nicht konntest, auf die nächste Seite. Gehe dann diese durch, usw.

Übrigens: Wenn du abends, einige Stunden vor dem zu Bett gehen, lernst, dann geht unser Gehirn die gelernten Vokabeln noch einmal von selbst durch!

[bearbeiten] Sprechen und Verstehen

  • Sprich! Mache dabei Fehler, aber sprich! Niemand wird es schaffen, eine Sprache auf Anhieb perfekt zu sprechen. Es ist zu Anfang egal, wenn Du die falsche Zeit oder die falsche Flexion benutzt. Also sprich!
  • Simuliere in deinem Kopf Dialoge, wie zum Beispiel im Zug oder Auto fahren, die Straße entlanggehen, in einer Schlange stehen, etc. Nimm immer ein kompaktes Wörterbuch mit, das dir dabei hilft. Unter der Dusche laut zu sprechen, hilft dir die Aussprache zu üben, ohne dich lächerlich fühlen zu müssen. Für diejenigen, die keine Idee haben, was sie sagen sollen, ist es hilfreich zu beschreiben, was sie gerade sehen oder tun.
  • Wiederhole und präge dir Sätze ein, die grammatikalische Regeln einschließen. Um einen einfachen Satz zu sagen, musst du bei Auswendiggelernter Grammatik wahre Rechenaufgaben bewältigen. Gehe daher besser von einem Beispielsatz aus. Schreibe dir einige Phrasen auf, die du an einem Tag lernen kannst. Für die meisten Menschen sollte es nicht zu schwierig sein, sich einen oder zwei Modellsätze täglich einzuprägen.
  • Manche Personen können fremdsprachliche Texte gut laut vorlesen, haben aber Probleme, dies ohne abzulesen zu tun. Für diejenigen empfiehlt es sich, ganze Texte auswendig zu lernen. Zu Anfang kann dies ein einfaches Zählen sein. Später zählt man rückwärts. Dann sagt man das Einmaleins verschiedener Zahlen vorwärts und rückwärts auf. Schließlich lernt man ganze Sätze und später komplette gelesene Texte auswendig. Hilfreich ist die Wiederholung bei Leerlauf, zum Beispiel in der Mittagspause, Fahrt mit dem Bus etc. Wenn es nicht weitergeht, hilft es, den Text für einige Wochen ruhen zu lassen, um ihn dann von neuem wieder aufzunehmen.
  • Die meisten neuen Sprachen beinhalten ungewohnte Laute – diese solltest du ganz besonders intensiv üben! Versuche so oft wie möglich laut Sätze zu wiederholen, in denen möglichst viele dieser Laute vorkommen. Du kannst beispielsweise den Satz „il fait de la voile“ benutzen, um die Aussprache der französischen f’s, v’s und d’s zu üben. Das Selbe gilt für „un grand vin blanc“ und die französischen Nasallaute.
  • Sieh dir Filme in der Fremdsprache an und tue so, als würdest du alles bereits verstehen. Auch Kinder nehmen Sprache unbewusst auf. TV- und Radiosendungen sind auch eine gute Möglichkeit, um eine Sprache zu üben.
  • Präge dir die Sprachmelodie ein, indem du Lieder in der jeweiligen Sprache hörst und nachsingst. Das reduziert deinen Akzent und nebenbei lernst du viele neue Vokabeln und Phrasen. Besorge dir zu diesem Zweck den dazugehörigen Songtext.
  • Höre Radiosendungen in der Sprache über das Internet oder per Satellitenempfang. Es ist nicht wichtig, dass du dabei jedes Wort verstehst und nicht einmal, dass du konzentriert zuhörst. Besser ist es, die Radiosendung im Hintergrund mitlaufen zu lassen. Dadurch gewöhnst du dich an Aussprache und Betonung und schulst deine Fähigkeit, bekannte Wörter aus einem Sprachschwall zu isolieren. Das internationale französische Radio [1] bietet, genauso wie BBC [2] Sendungen in 19 Sprachen an, darunter eine in "einfachem Französisch".
  • Sieh dir deutsche Filme mit Untertiteln in der Sprache an – und umgekehrt.
  • Benutze auch den Computer um die Sprache zu lernen, indem du Programme oder Spiele in der Zielsprache installierst. Verwende beispielsweise die italienische Version von Firefox.
  • Spreche mit einem Muttersprachler. Oft gibt es lokale Diskussionsrunden in deiner Zielsprache, an denen jeder teilnehmen kann. Zuhören oder mitdiskutieren kann hilfreich sein.

[bearbeiten] Lesen und schreiben

  • Unterschätze niemals Lesen! Lies so viel wie möglich in deiner Zielsprache! Fange mit Kinderbüchern an und gehe später über zu Zeitungen und –schriften. Lesen verbessert drastisch deinen Wortschatz, deine Rechtschreibung, deine Grammatik und dein Wissen über die Kultur der Sprache. Allmählich prägen sich immer mehr Redewendungen, Formulierungen und Satzkonstruktionen ein. Viel zu lesen ist eine Voraussetzung, um gute Texte schreiben zu können. Du solltest häufig vorkommende Wörter im Wörterbuch nachschlagen, seltenere Wörter wirst du mit der Zeit intuitiv aus dem Zusammenhang erraten können, wenn du mehr Wissen über Wortstämme und Wortbildung hast.
  • Kaufe dir zweisprachige Bücher. Oder kaufe dir ein Buch in deiner Zielsprache, das du bereits gelesen hast. Lies sie gemeinsam und verknüpfe Wörter der beiden Sprachen untereinander. Das fällt leichter, wenn es sich um zwei Sprachen handelt, die sich sprachverwandtschaftlich nahe stehen. Um Spanisch zu lernen ist es zum Beispiel einfacher, von Französisch oder gar Italienisch als von Deutsch auszugehen, da du mehr gemeinsame Strukturen erkennen kannst.
  • Für schöngeistig besaitete Lerner ist „Der Kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry“ ein gutes Buch für den Anfang. Für diejenigen, denen diese Ader fehlt und die schon in der deutschen Version nicht verstehen, was der Text eigentlich sagen will, ist es nicht geeignet. Im Original in Französisch verfasst, ist es in vielen unterschiedlichen Sprachen erhältlich – teilweise sogar gratis im Internet! Das Buch ist kurz und enthält einfache grammatikalische Strukturen und simples Vokabular.
  • Schnelles Lesen hilft nicht, wenn es darum geht eine Sprache neu zu lernen. Lies laut, sodass du dich sprechen hörst. Falls ein Wort wie ein Zungenbrecher erscheint, so ist es oft hilreich, zunächst die Vokale zu extrahieren und diese im kontinuierlich gesteigertem Tempo hintereinander auszusprechen. Zu Beginn ist „hartes“ Lesen gefragt – fundamentale Wörter und –Sätze müssen gemeistert werden. Auf einem fortgeschrittenen Niveau jedoch, kann schnelles Lesen durchaus hilfreich und empfehlenswert sein.
  • Besorge dir ein digitales Wörterbuch. Die Möglichkeit, schneller unbekannte Vokabel nachzuschlagen, stellt eine Erleichterung bei deinen ersten Büchern dar. Des Weiteren hilft die deutliche Abgrenzung von Wortbedeutungen (welche die meisten gewöhnlichen Wörterbücher nicht gewährleisten können) neue Wörter einfacher zu begreifen. „Freedict“ bietet eine kostenlose Kollektion von digitalen und modifizierbaren Wörterbüchern an.

[bearbeiten] Feinschliff

Wenn du dich beim Lesen sicher fühlst, versuche doch einmal ein grammatikalisches Lehrbuch in der Fremdsprache zu lesen. Das ist nicht so schwierig, wie es sich anhört. Es handelt sich bei dieser Übung sowohl um eine Wiederholung der Grundregeln als auch um eine Einführung in fortgeschrittenere Aspekte der Sprache. Am Ende wird ein klareres Bild vom Aufbau der Sprache zurückbleiben.

[bearbeiten] Kinder

Kinder haben die angeborene Fähigkeit, Sprachen einfacher als Erwachsene zu lernen. Das Vokabular ist der einfachste Teil, den du beim Lernen einer Fremdsprache zu bewältigen hast. Akzent der schwierigste. Allgemein gesagt, wird jeder, der eine Sprache nach seinem siebenten Lebensjahr zu lernen beginnt, einen leichten Akzent behalten. Es ist also von Vorteil eine zusätzliche Sprache zu lernen, wenn man jung ist. Entgegen dem allgemeinen Glauben, lernen Kinder, die mit zwei Sprachen „konfrontiert“ werden, nicht später sprechen. Im Gegenteil: es zeigt sich, dass bilinguale Kinder einen intellektuellen Vorsprung gegenüber einsprachig erzogenen Kindern besitzen. Anders gesagt: wenn man jemanden kennt, der mit den Kindern in einer Fremdsprache sprechen kann, wird ihnen das mit größter Wahrscheinlichkeit nur gut tun. Die beste Möglichkeit, um Kinder zweisprachig zu erziehen, ist jene, sie in eine Umgebung zu bringen, wo die Zielsprache gesprochen wird.